Bundestagsabgeordnete informiert sich bei FortSchritt über Inklusion in der Praxis

Danke für den Besuch und konstruktiven Austausch, Annika Klose (MdB). Bei ihrem Besuch in Niederpöcking interessierte sich die Bundestagsabegeordnete Annika Klose (Foto: 2.v.l.) für die inklusiven Angebote in unseren Kitas. In einem offenen Gespräch sprachen FortSchritt-Geschäftsführerin Tatijana von Quadt und Annika Klose über den Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung, über die Heilpädagogik und Konduktive Förderung sowie die Finanzierung unserer inklusiven Angebote.
An oberster Stelle der Kita-Problematiken stand bei diesem Gespräch der Fachkräftemangel. Als Dreh- und Angelpunkt machten die Bundes-Politikerin und FortSchritt-Geschäftsführerin den Personalschlüssel aus. Dem Fachkräftemangel müsse man am Ursprung des Problems begegnen. Das hieße mehr Personal pro Kita-Gruppe in den Personalschlüssel zu zählen, betonte von Quadt. „Damit steigt die Attraktivität für diesen tollen Beruf und es gibt wieder Raum für pädagogisches Arbeiten mit den Kindern. Dann bleibt das Personal auch und arbeitet sich nicht auf.“ Auch konkrete Maßnahmen für pädagogisches Personal ab 55 Jahren, müssen in Betracht gezogen werden, um Fachkräfte zu halten.“ Für eine gelingende Inklusion seien zudem interdisziplinäre Teams dringend notwendig, ergänzte Pia Braun, psychologische Fachdienstleiterin bei FortSchritt. Die Kinder in den Kitas seien heute ganz anderen Belastungen ausgesetzt als noch vor zehn Jahren. Gerade im Hinblick auf die vergangenen zwei Corona-Jahre hätten Kinder besonders gelitten. „Im Vorschulalter sind Kinder sehr entwicklungsfähig, in jeder Hinsicht“, mahnt die Psychologin. Diese Tatsache müsse endlich auch in politische Entscheidungen einfließen. Auch im Hinblick auf Inklusion sei es dringend notwendig, die Liste der Berufsgruppen, die in Kitas arbeiten dürfen und vor allem entsprechend entlohnt werden, zu erweitern. „Die Rahmenbedingungen der Kitas haben sich nicht mit der Inklusion weiterentwickelt“, sagt Tatijana von Quadt.

SPD-Politikerin Annika Klose (MdB) ist Mitglied des Ausschusses Arbeit und Soziales sowie des Petitionsausschusses im Bundestag. Ihre Schwerpunkte sind die Leistungen des Sozialgesetzbuches (SGB) Artikel IX und XII. Im Hinblick auf deren möglichen Anpassungsbedarf in Bezug auf Menschen mit Behinderung, den allgemeinen Arbeitsmarkt und die sozialen Leistungen will die Politiker bei ihrer Sommerreise Erfahrungen aus der Praxis sammeln. Als Zuständige für den Wahlkreis Berlin-Mitte ist es ihr zudem ein Anliegen, über die Landesgrenzen hinaus zu blicken und die Erkenntnisse aus dem Praxis im Parlament einfließen zu lasssen. Der Kontakt zwischen Klose und FortSchritt kam dank der Berger Gemeinderätin und Inklusionsbeauftragte Elisabeth Fuchsenberger zustande.

Foto (v.l.): Nico Wunderle (Projektkoordinator „Inklusion –geht klar“ beim Bayerischen Jugendring, Elisabeth Fuchsenberger (Inklusionsbeauftragte und Gemeinderätin in Berg), Pia Braun (Psychologischer Fachdienst FortSchritt gGmbH), Tatijana von Quadt (Geschäftsführerin FortSchritt gGmbH), Annika Klose (MdB) Marvin Klien (wissenschaftlicher Mitarbeiter der SPD-Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge).