Mit einem berührenden Auftakt begann das diesjährige Inklusionsfest im FortSchritt Kinderhaus Landsberied. Ein Lied in Gebärdensprache mit der Botschaft: „Das, was wirklich wichtig ist, das siehst du mit dem Herzen“. Diese Worte standen sinnbildlich für den Geist des gesamten Festes, ein Plädoyer für mehr Teilhabe, mehr Inklusion, mehr Selbstbestimmung und gelebte Barrierefreiheit.
Das Inklusionsfest war ein voller Erfolg: Zahlreiche Kinder, Eltern und Gäste fanden an diesem besonderen Tag ihren Weg in das Kinderhaus. Auch die Geschäftsführerin des Trägers FortSchritt gGmbH, Frau Tatijana von Quadt, sowie die Bürgermeisterin von Landsberied, Frau Andrea Schweitzer, nahmen an dem Fest teil und zeigten durch ihre Anwesenheit ihre Wertschätzung und Unterstützung für die inklusiven Bestrebungen der Einrichtung.
Mit viel Herzblut und Engagement wurde das Fest von Petra Kaiser und Sandra Malow gemeinsam mit ihrem engagierten Team und der Hausleitung Bálint Szava mit großer Sorgfalt umgesetzt. Im Mittelpunkt des Festes stand das Erleben von Inklusion mit allen Sinnen und das Abbauen der Barrieren, vor allem in den Köpfen der Menschen.
An verschiedenen Mitmachstationen hatten Kinder und ihre Familien die Gelegenheit, sich auf spielerische und zugleich eindrucksvolle Weise mit unterschiedlichen Lebensrealitäten auseinanderzusetzen. So konnten Kinder etwa im Rolli-Parcours selbst ausprobieren, wie es ist, sich mit einem Rollstuhl fortzubewegen, über Rampen, Bordsteine und kleine Hindernisse. Der Parcours wurde vom FortSchritt Verein zur Verbreitung der Konduktiven Förderung e.V. betreut und durch die Kolleg*innen Wolfgang und Helen begleitet, die mit viel Empathie und Fachwissen den Kindern die Erfahrung „Mobilität mit Hindernissen“ näherbrachten.
Am Blinden-Parcours ermöglichte Ehrenamtler Claus Angerbauer, der seit seinem 30. Lebensjahr erblindet ist, den Teilnehmer*innen mithilfe von Augenbinden, Blindenstöcken und Simulationsbrillen einen besonders authentischen Perspektivwechsel. Ein Erlebnis, das bei vielen bleibenden Eindruck hinterließ.
Ebenso wurde am Stand „Sehen“ Blindenschrift und Fühlmaterialien angeboten, während am „Hören“-Stand mit Hör-Memorys, Ohrmodellen und Gehörschutz gearbeitet wurde, um die Vielfalt menschlicher Wahrnehmung erfahrbar zu machen. Eine gemütliche Bücher- und Malecke bot zusätzlich Raum für Ruhe, Kreativität und gemeinsame Zeit.
Ein weiterer besonderer Programmpunkt war die PowerPoint-Präsentation der Vorschulkinder über ihren „Barriere-FINDer Tag“. Mit großer Ernsthaftigkeit und Neugier hatten sie sich auf Spurensuche in Landsberied begeben, um Barrieren im Alltag aufzudecken. Dieser Tag wurde von Helen und Wolfgang vom FortSchritt Verein sowie Claus Angerbauer begleitet und mitorganisiert. Unterstützt wurden sie dabei auch von unserer ehrenamtlich engagierten Petra Sax-Scharl, die selbst im Rollstuhl sitzt und den Barriere-FINDer Tag mit viel Engagement und aus eigener Perspektive begleitete. Ihre Erfahrungen und ihre Präsenz waren eine große Bereicherung, sowohl für die Kinder als auch für das gesamte Projekt.
Für das leibliche Wohl sorgte ein liebevoll zubereitetes Buffet mit selbstgebackenem Kuchen, frischem Obst und kleinen Köstlichkeiten, das vom Team des Kinderhauses gezaubert wurde.
Das Inklusionsfest im Kinderhaus Landsberied war mehr als nur ein fröhliches Beisammensein, es war ein starkes Zeichen für ein Miteinander auf Augenhöhe, für Empathie, Offenheit und Vielfalt. Ein Tag, der gezeigt hat, wie Inklusion gelebt werden kann. Mit Herz, Verstand und Gemeinschaftssinn.