Barrieren bestenfalls gar nicht erst entstehen lassen

Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am vergangenen Donnerstag, 5. Mai 2022 nahmen  auch die Kinder unseres Kinderhauses am Projekt "Barriere-FINDer" teil. Mit dem Projekt soll der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung Tempo verliehen werden. Das Projekt ist ein offenes Angebot, daher waren auch Kinder aus anderen Einrichtungen sowie Interessierte herzlich eingeladen. Den Kindern und Interessierten standen ein Team von Ehrenamtlichen mit Behinderung zur Seite. Sie verdeutlichten wie  Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen leben und wo sie auf Barrieren oder an ihre Grenzen stoßen. Außerdem versuchten die Ehrenamtlichen alle Fragen zu beantworten, die die Kinder und Interessierten zum Leben mit Behinderung hatten.
Anschließend wurde es praktisch. Die "Barriere-FINDer"-Crew hatte zwei verschiedene Routen ausgewählt und zwei Gruppen gebildet. Immer zwei Kinder wechselten sich auf einem Rollstuhl ab und fuhren dann die Routen auf der Suche nach Barrieren ab. Für ungeübte Rollstuhl-Fahrende können schon enge Stellen oder Unebenheiten im Bodenbelag eine echte Herausforderung darstellen. Deshalb hatten sich die Zweier-Teams am Rollstuhl bewährt. Die Kinder durften selbst erfahren wie es ist, im Rollstuhl zu sitzen, blind zu sein, oder eine Sehbehinderung zu haben. Ein T-Shirt mit einer Barriere-Ampel zeichnete ihre besondere Kompetenz als Finder von Barrieren aus. Während ihres Barrieren-Checks in Günzlhofen notierten sich die Kinder alle Hindernisse auf ihren Routenplänen. Im Anschluss an die Rolli-Tour durften sie Vorschläge machen, was alles geändert werden könnte und wie Barrieren abgebaut werden könnten. Ihre Vorschläge und Änderungswünsche sollen dann den Verantwortlichen übergeben werden.
Vor Günzlhofen hatte ein erster Projekttag in der Gemeinde Haar am 23. April 2022 stattgefunden. Er war von den Kindern, Erwachsenen und der Gemeinde sehr positiv aufgenommen worden. Ziel des gesamten Projektes war nicht nur die baulichen Barrieren zu erkennen und zu minimieren. Es sollte das gegenseitige Verständnis aller Menschen fördern und Barrieren im Kopf von Kindern bestenfalls gar nicht erst entstehen lassen.