FortSchritt eröffnet Übersetzungsbüro für Leichte Sprache

Geli Roick (FÜP), Julia Stecher (Landratsamt Fürstenfeldbruck), Oliver Muchowski (Prüfer FÜP), Ruth Freiwald (Pfarrerin Jesus-Christus-Kirche), Tatijana von Quadt (FortSchritt), Martin Rattenberger (Stadt Germering) (hinten v.l.); Janine Aigner (FÜP), Herbert Sedlmeier (Stadt Germering) (vorne v.l.)

„Leichte Sprache macht das Leben leichter!“ mit diesem Slogan wirbt unser neues FortSchritt Übersetzungs- und Prüfbüro für Leichte Sprache (kurz FÜP). Am Donnerstag, den 20. Juli 2023 eröffneten Geli Roick, Janine Aigner und Tatijana von Quadt in Germering feierlich das Büro. Ihrer Einladung zur Eröffnung folgten von der Stadt Germering Herbert Sedlmeier, seines Zeichens Sozialreferent, wie auch der Leiter des Amts für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen, Martin Rattenberger, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung des Landratsamts Fürstenfeldbruck, Julia Stecher, sowie die Pfarrerin der evangelischen Jesus-Christus-Kirche in Germering, Ruth Freiwald, deren Räume das FÜP nutzen darf.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Geli Roick drückte Herbert Sedlmeier seine Freude darüber aus, dass das FortSchritt Büro für Leichte Sprache nun in Germering ansässig ist. „Ich wünsche Frau Roick und dem Team einen erfolgreichen Start und hoffe, dass es schon bald viel mehr Texte und Homepages in Leichter Sprache geben wird. Es ist wichtig, dass auch Sprachbarrieren reduziert werden“, unterstrich Sedlmeier. Sprache ist ein wesentlicher Schlüssel zu Teilhabe und Inklusion. Texte in Leichter Sprache machen Menschen mit Einschränkungen weniger abhängig von der Hilfe anderer.
Das von der Aktion Mensch geförderte Projekt bietet Übersetzungen von Standardsprachetexten in Leichte Sprache an. Geli Roick ist ausgebildete Übersetzerin für Leichte Sprache und führt gemeinsam mit Janine Aigner das Übersetzungsbüro für den FortSchritt Verein. Tatijana von Quadt, Vorsitzende des FortSchritt Vereins erklärte: „Wir sind bekannt dafür, dass wir keine halben Sachen machen. Das Büro für Leichte Sprache übersetzt nicht einfach nur Texte. Diese werden dann auch noch von Personen geprüft, die entweder eine geistige Behinderung haben oder gerade erst Deutsch lernen oder Probleme beim Lesen und Schreiben haben.“ Dadurch wird sichergestellt, dass die Texte in Leichter Sprache von den Personen der Zielgruppe wirklich verstanden werden. Das sind in Deutschland mehr als 10 Millionen Menschen.
Obwohl öffentliche Behörden durch das Behindertengleichstellungsgesetz bereits seit Januar 2018 dazu verpflichtet sind, Informationen auf Verlangen in Leichter Sprache anzubieten, kommen sie dieser Verpflichtung nach wie vor nur selten nach. „Das Problem ist, dass viele Leute, denen leichte Sprache helfen könnte, nichts von dieser Verpflichtung wissen“, so Roick. Auch auf Seite der Unternehmen herrscht Nachholbedarf. „Unser Ziel ist, dass es mehr Texte in Leichter Sprache gibt. Damit helfen wir vielen Menschen, ein selbstbestimmteres Leben führen zu können.“, freut sich Janine Aigner.