Kick-Off Veranstaltung für das FortSchritt-Projekt „Barriere-FINDer“

Ab 1. Januar 2024 startet ein Team unseres FortSchritt Verein zur Verbreitung der Konduktiven Förderung das Projekt „Barriere-FINDer“. Dabei macht sich das „Barriere-FINDer“-Team gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Starnberg und den umliegenden Landkreisen auf die Suche nach Barrieren im Freizeitbereich. Mittels Barrieren-Check spüren sie Hürden auf, die Menschen mit Behinderung das Leben schwermachen. Dabei können sie selbst im Rollstuhl fahren oder die Rolle von Menschen mit Sehbehinderungen einnehmen. Begleitet wird der Check von ehrenamtlichen Helfern mit und ohne Behinderung. Ziel ist es, Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen und die Kinder und Jugendlichen für verschiedene Lebenswelten zu sensibilisieren. Alle, die Interesse an diesem Projekt haben, dürfen sich gerne melden.

Anlässlich der zugesagten Projektförderung durch die Aktion Mensch, die mit der Europäische Mobilitätswoche zusammenfiel, fand jetzt ein Kickoff zum „Barriere-FINDer“-Projekt statt. Die Rollstuhlwanderung führte zur barrierefreien Tannenhütte am Wank bei Garmisch-Partenkirchen.

Wandern mit dem Rollstuhl? Das geht nicht! Und ob das geht! Zwar nicht im herkömmlichen Sinn mit Wanderschuhen, Rucksack und Stöcken, dafür mit einem geländegängigen Rollstuhl. Der Magic Mobility Extreme X8 Elektrorollstuhl mit Allradantrieb machte es möglich. Dieses Wunderwerk der Technik hatte der Förderverein Bewegung und Begegnung BUB e.V. aus Rottenbuch/Schönberg (https://www.be-und-be.org) anlässlich der europäischen Mobilitätswoche vom Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Helen Groß vom „Barriere-FINDer“, durfte beim Rollstuhltest auf die notwendige Power für den „Aufstieg“ zurückgreifen und konnte ein paar Impressionen des Tages, aus der Sicht einer Rollstuhlfahrerin mitbringen: „Ich sitze normalerweise in einem manuellen Rollstuhl ohne Antrieb und kann auch noch ein bisschen Laufen. Im Vergleich zu meinem Alltagsrollstuhl – auch schon ein sehr leichtes, wendiges, sportliches Modell – passt sich die motorisierte Luxus-Variante an das Gelände an - egal ob Sand, Wiese, hoher Bordstein, grober Kies. Das Fahrgefühl lässt sich mit dem eines fahrenden Sofas vergleichen. Das Wunderwerk hat eine Reichweite von weit mehr als zehn Kilometern. Ein himmelweiter Unterschied zu meinem Alltagsrollstuhl, bei dem ich jede Veränderung im Untergrund hautnah mitbekomme. Meine Muskelkraft reicht täglich maximal für zehn Kilometer. Das angenehme Fahrgefühl konnte ich erst auf dem Rückweg in vollen Zügen auskosten, da ich mich erst an die Dynamik des Fahrens gewöhnen musste. Mein Fazit: Ich würde jederzeit wieder fahrend wandern wollen! Für alle Beteiligten war der Tag in den Bergen ein spannendes und rundum erholsames Erlebnis.“ Dennoch sind meine Eindrücke der Wanderungen sehr subjektiv, da sie sicherlich auch von der jeweiligen Behinderung beeinflusst werden.“ Die Rollstuhlwanderung mit diesem Luxusgefährt zeigt dennoch eindrücklich, dass der technische Fortschritt es erlaubt, Barrieren zu überwinden und gemeinsame Erlebnisse von Menschen mit und ohne Behinderung zu realisieren. Vielleicht ist es ja eine Idee für Outdoor-Veranstalter oder Gemeinden mit hohem Fremdenverkehr sich solch einen Wander-SUV für Menschen mit Behinderung anzuschaffen und Ihnen damit die wunderbare Welt der Berge zu erschließen. Sie würden damit sicher viele glückliche Erlebnisse schenken!

Auch der FortSchritt „Barriere-FINDer“ wird nach dem Aufspüren der Hindernisse Ideen und Möglichkeiten des Barrieren-Abbaus suchen und Vorschläge für eine barrierefreie Umwelt machen. So werden sich Lebenswelten und Lebensrealitäten von Menschen mit und ohne Behinderung hoffentlich mehr vermischen und schließlich eins sein. Das FortSchritt-Barriere-FINDer-Team freut sich auf den Projektstart zu Beginn des kommenden Jahres.

Kontakt: Helen Groß, Helen.Gross@fortschritt-bayern.de